Vortrag „Afghanistan“ von Herrn Omer Rahimy für die Klassen 1ak, 1bk, 2ak, 2bk, 3ak, 3bk und FS20 am 8.5.2018 im Festsaal.

Vortrag „Afghanistan“ von Herrn Omer Rahimy für die Klassen 1ak, 1bk, 2ak, 2bk, 3ak, 3bk und FS20 am 8.5.2018 im Festsaal. - Fritz

Da die Anzahl der afghanischen Schüler in der Übergangsstufe an unserer Schule gestiegen ist  und unsere österreichischen Schüler im Normalfall nichts über dieses Land im Unterricht hören, habe ich Herrn Omer Rahimy, einen sehr erfolgreichen Geschäftsmann, der seit 38 Jahren in Österreich lebt und sein Geschäft in bester Lage im 1. Wiener Bezirk betreibt, an die Schule eingeladen. Durch mehrere Gespräche mit ihm wurde mir bewusst, wie viel  er  von seiner alten Heimat weiß – reist er doch häufig dorthin und trifft durch seine Geschäfte Menschen aller sozialen Schichten der bunten Bevölkerungsmischung seines Heimatlandes. Herr Rahimy hat die größte Sammlung afghanischer Kunst sowie jener aus den Nachbarländern in Europa und wird zu sämtlichen internationalen Kunstmessen eingeladen. 

 

Mit einer gewissen orientalischen „Zeitverschiebung“ und nach Behebung  technischer Probleme ging´s aber dann los.

 

Obwohl Afghanistan ein Pro-Kopf-Einkommen von nur ca. 464,- $ hat, ist Afghanistan ein reiches Land was die Rohstoffe betrifft. Das Land verfügt über Gas- und Uranvorkommen, weiteres über Gold, Silber und Edelsteine wie Rubine, Smaragde, Aquamarin, Turmalin, sowie Halbedelsteine, wovon der blaue Lapislazuli am bekanntesten ist. Bereits im alten Ägypten hat man den Lapis aus Afghanistan  sehr geschätzt. Außerdem wären im Land internationale Pipelines geplant, wenn im Land Ruhe herrschen würde.

 

Auf Grund von Invasionen, Kriegen und dem Einfluss der Taliban wurde lange Zeit verhindert, dass Mädchen in die Schule gehen konnten. Die Analphabetenrate der Frauen beträgt 90 %, generell beträgt sie 70 bis 80 %. Herr Rahimy hat in seiner Heimatprovinz gemeinsam mit seinen Freunden eine Mädchenschule initiiert, deren Entwicklung er uns an Hand von Fotos zeigte. 

 

Während in den 1930er Jahren die afghanischen Frauen elegant gekleidet waren und Hüte trugen, müssen sie heute genaue Kleidervorschriften einhalten und sollen ihr Gesicht verhüllen. In der damaligen Zeit konnte man sich im Land auch frei bewegen und musste keine Angst haben.

 

Herr Rahimy schilderte auch, dass das Land seit 1978/79, als die Russen einmarschierten, krisengeschüttelt ist, es seither 3 Millionen Tote gibt, viele Verletzte und viele Afghanen ihre Heimat verlassen mussten. Und dass dies alles nicht im Sinne des Islams sei. 

 

In der Klasse FS20 gab er anschließend den  neuen Schülern viel mit auf ihren Weg in Europa und eventuell  auch wieder zurück in ihre Heimat. 

 

Mag. Angelika Fritz