Bei den „Ausgräbern der bestatteten Knochen“

Im Rahmen ihrer Projektabende in der letzten Schulwoche besuchten Lehrer und Studierende der HAKB (letztere leider in starker Unterzahl) die archäologischen Grabungen auf dem Domplatz – was in diesem Sommer das letzte Mal möglich ist, da die Arbeiten im Herbst abgeschlossen sein werden.

Frau Sommer aus dem Stadtmuseum informierte über die absolut erstaunlichen Ergebnisse und Schlussfolgerungen der Forschungen – die Fundamente eines Palastes oder zumindest sehr prächtigen Hauses lassen den Schluss zu, dass Aelium Cetium (=römischer Name für St. Pölten) ab dem 4. Jahrhundert sogar Hauptstadt der römischen Provinz Ufernorikum gewesen sein könnte!

 

Die inzwischen 21.500 geborgenen und untersuchten Skelette (!!!) aus dem 9. bis 19. Jahrhundert (der Domplatz war bis 1781 Stadtfriedhof und wurde auch danach verbotenerweise noch fallweise belegt) geben genaue Auskunft über Ernährungslage, Lebenserwartung, Krankheiten und Todesursachen der Bevölkerung (so lässt ein Massengrab mit fast 500 Meningitis-Toten auf eine entsetzliche Epidemie in der damals a. 3500 Einwohner zählenden Stadt schließen).

 

In den Arbeitsräumen der Archäologen wurden anhand einzelner Knochen wissenschaftliche Erkenntnisse anschaulich demonstriert. Die Anwesenden waren fasziniert und empfehlen diese Führung jedem Archäologie-Interessierten weiter.

 

Mag. Dr. Beate Sochurek MSc

(Studienkoordinatorin HAKB)